Der Sinn des Lebens

Googelt man diese Frage in Deutschland , erhält man aktuell 1 Million 350.000 Ergebnisse, die alles Mögliche umfassen, von der Zahl 42 bis zu Monty Python Filmen. Googelt man auf Englisch, erhöht sich die Zahl der Einträge auf satte 724 Millionen, wobei auch hier schnell die 42 sowie Monty Python gefunden werden. Das ist bemerkenswert, denn damit gehört diese Frage ohne jeden Zweifel zu den am häufigsten gegoogelten Begriffen. Selbst der Terminus „Sex“ mit nur 609 Millionen Einträgen oder Pamela Anderson mit läppischen 35 Millionen Suchergebnissen erreichen nicht dieses allgemeine Interesse. Und ganz oben in den Antworten dominieren zwei hauptamtliche Witzemacher: Douglas Adams und die Pythontruppe, die ohnehin miteinander zu tun hatten, denn Adams schrieb Sketche für die Pythons. Mal abgesehen davon, dass die Antwort „42“ auf die Frage nach dem Sinn des Lebens so absurd erscheint, dass fast jeder herzhaft darüber lachen muss, erklärt das aber nicht, warum sie so extrem populär ist. Patakaustik erklärt euch, warum: Weil sie stimmt.

Ich schreibe über den Sinn des Lebens aus zwei Gründen: Erstens will ich auch in den Suchergebnissen auftauchen (wenn auch auf Position 724.000.001) und zweitens, weil es endlich mal Zeit wird, diese Frage ein für alle mal zu klären.

Es gibt noch einen Grund für die extrem hohe Zahl an Antworten: weil fast jeder für sich glaubt, sie zu kennen. Mal ganz abgesehen von allen möglichen religiösen Institutionen, ist die Welt voller Individuen, die alle für sich glauben, den Sinn des Lebens begriffen zu haben. Warum aber dann die 724 Millionen Ergebnisse auf Google? Angesichts der Größe der Erdbevölkerung von geschätzten 7 Milliarden muss dann also jeder 10. Weltbürger bereits einmal danach gegoogelt haben. Also sind sich die meisten bei ihrer eigenen Antwort nicht ganz so sicher?

Warum also stimmt die Antwort „42“? Nun, sie könnte auch 101 oder 23 oder meinethalben „7“ lauten, es ist gleichgültig, welche Zahl man nimmt. Aber es ist nun mal eine Zahl, und eine Zahl ist Bestandteil der Mathematik. Man könnte fast soweit gehen, und behaupten, dass Mathematik fast überwiegend auf Zahlen basiert, aber das erscheint sicher nur Laien so. Die Mathematik ist immer gültig. Ihre Logik funktioniert selbst dann, wenn man nicht hinsieht. Oder wenn niemand hinsieht. Sogar dann, wenn es Nichts, absolut gar nichts gibt, wird 1 und 1 immer zwei sein. Daran könnte nicht mal Gott etwas ändern, wenn es ihn denn gäbe. Das Sein ist vom Nichtsein nur einen Urknall weit entfernt, aber wie lang es auch irgendetwas geben sollte, die Zahl 42 wird nur als solche erkannt, wenn „jemand“ da ist, der das kann. Ansonsten ist es nur eine theoretische Zahl, nichts weiter. Milliarden Jahre lang war das Universum vollkommen sinnlos, es expandierte vor sich hin. Doch irgendwann bekam die Zahl 42 eine Bedeutung. Und das erklärt wiederum, warum es sinnvoll war, dass dieses Universum so lange nichts anderes tat, als sich auszudehnen und eine extrem geile Lightshow zu inszenieren.

Wer also von euch meint, er müsse berühmt werden, berühmter oder meinethalben auch berüchtigter als jeder andere, nur um seinem Leben Bedeutung zu geben, der irrt gewaltig. Oder Dinge erschaffen, die die Zeiten überdauern. Lächerlich. Denn Angesichts der Äonen, die verstreichen werden, NACHDEM unser Planet längst in der Gluthitze der zur Supernova  werdenden Sonne geschmolzen ist, werden selbst Namen wie Albert Einstein, Mao Tse Tung oder sogar Justin Bieber nicht die geringste Relevanz mehr haben. Es ist also im Grunde völlig egal, wie ihr lebt. Ihr habt eine verhältnismäßig kurze Zeitspanne, in welcher ihr in der Lage seid, die 42 als Zahl zu erkennen, danach versinkt ihr wieder im zeitlosen Nichts. Es liegt also an euch, wie ihr diese Lebensspanne verbringt. Meine Empfehlung: es sollte wenigstens Spaß machen. Was aber überwiegend nur denen gelingt, die das auf Kosten anderer tun. Viele mögen nun einwenden, das sei leicht dahergesagt, da ja das Leben der meisten Menschen aus Arbeit bestünde und nicht aus Spaß, und oft auch viel Leid und Schmerz enthalte. Das ist korrekt, aber ich bin nicht zynisch, wenn ich nun sage, dass selbst das größte Leid immerhin die 42 enthält. Und die Alternative dazu ist eben nur das Nichts. Und da landen wir früh genug.

Was meint Flaussig dazu?

Dass du Stuss redest! Dein Beitrag zum Sinn des Lebens ist in Etwa genauso bedeutungsvoll wie der Furz einer sterbenden Stubenfliege. Mal ganz abgesehen davon, dass den Artikel wahrscheinlich genau 3 Leute lesen werden. Wenn überhaupt so viele. Ich gehöre nicht dazu. Du hast jetzt den 724 Millionenundeinsten Schwachsinn über das Leben verzapft, weil dir für die heutige Sendung einfach nichts Besseres eingefallen ist, dabei gäb’s viel wichtigere Dinge, über die zu schreiben könntest!

Und die wären?

Pamela Anderson!

Autor: Rael Wissdorf, Copyright (08.05.2014), alle Rechte vorbehalten.
Erstveröffentlichung 08.05.2014

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