Alle Menschen sind dumm (aber manche sind dümmer).

Vor vielen Jahren arbeitete ich als Bühnenmusiker fürs Theater. Ich kam also mit vielen SchauspielerInnen zusammen. Und musste feststellen, dass sie mich meistens langweilten, denn in der Tat waren sie nur in ihrer jeweiligen Rolle interessant. Es gab aber auch einige unter ihnen, die mich beeindruckten. Eine von ihnen war die junge und attraktive Schauspielerin Bettina F. – mit ihr sprach ich eines Abends in einer Vorstellungspause über menschliche Intelligenz. Und da überraschte sie mich, denn sie sagte:

„Ich glaube, ich bin ziemlich dumm. Ich sehe gut aus und kann mir Texte merken, deshalb bin ich Schauspielerin. Aber von allen anderen Dingen verstehe ich überhaupt nichts, und sie interessieren mich auch nicht. Mathe, Physik aber auch Philosophie, dazu bin ich einfach nicht intelligent genug. Ich muss das auch alles nicht wissen, ich will nur meinen Job gut machen, denn davon lebe ich.“

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Sprache als Indikator für Intelligenz

In dieser Folge möchte ich mich mit einem Begriff beschäftigen, den jeder von uns tagtäglich in den Mund nimmt, oft aber nicht wirklich beherrscht. Den der Sprache selbst nämlich. Sprache ist zunächst mal ein Mittel zur Kommunikation. Das ist jedem klar. Aber was bedeutet das? Kommunikation bedeutet Verständigung und Informationsaustausch. Aber Sprache ist mehr als das. Nehmen wir ein Beispiel:

„Scheiß-Wetter heute, was?“

„Ja, Scheiß-Wetter“.

Hat dieser Dialog etwas mit Informationsaustausch zu tun? Wohl kaum, denn beide Kommunikanten wissen bereits, dass das Wetter scheiße ist. Wenn ich zu einem Zeitgenossen „Scheiß-Wetter heute“ sage, dann habe ich ihn nicht darüber informiert, dass das Wetter nicht gut ist, denn das weiß er bereits selber. Ich kommuniziere auch nicht wirklich, denn der Gegenstand der Kommunikation ist ja nichts, was kommuniziert werden müsste. Wir nennen solcherart Austausch schlicht „Small Talk“ oder auch „Bla Bla“ oder einfach „Tratsch“. Hier dient die Sprache weder der Informationsübermittlung, noch der Kommunikation, sondern hat eine rein soziale Funktion. Man könnte dem Gegenüber auch einfach nur auf die Schulter klopfen und nach oben auf die Regenwolken deuten. Dies würde verstanden, abgenickt – und damit wäre die gleiche Art sozialen Austausches erfolgt, nur eben ohne Worte. Sprache braucht also nicht unbedingt immer Worte. „Sprache als Indikator für Intelligenz“ weiterlesen