Geboren am 5. Januar 1959 in Speyer. Aufgewachsen in Erkelenz am Rande des rheinischen Kohlenpotts, später in einem Vorort von Darmstadt, wo Mandelbäume blühen und man lernt, was provinzielles Fernweh bedeutet. Gymnasium, Gitarre, Jazz – ersteres an der Akademie für Tonkunst letzteres bei Eddie Marron an der Jazzakademie Darmstadt. Klingt glamouröser, als es war.
Frühe Karriere als Bühnenmusiker und Gelegenheitskomponist am Staatstheater Darmstadt – mit gefühlten 1.500 Aufführungen von Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marat. Zwischendurch Regie bei einem Spielfilm mit Eddie Constantine, Martin Driessen und Rainer Friedrichsen. Der Film wurde nie fertig. Wer ein U-Matic-Abspielgerät mit Firewire-Adapter hat: bitte melden.
1985 dann nach Frankfurt – Redakteur bei der internationalen Filmzeitschrift Filmfaust, später stellvertretender Chefredakteur. Nebenbei Skyline-Redakteur, Erfinder des Schundformats Film Aktuell, Verursacher unzähliger Filmkritiken.
1987 aus beziehungstechnischen Gründen ins Exil an den Bodensee verbannt – Konstanz, schöne Kulisse, aber selbst die Möwen sind dort gelangweilt. Filmkritiken für den Südkurier, Moderation bei Radio Seefunk Bodensee, Redakteur beim Kulturmagazin Accent. Nebenbei: Kurzgeschichten en masse und die erste (unfertige) Version von Yanthalbor.
Dann Trennung, die Holde verliebte sich in einen Junkie. Ziellose Umherirrung. Bei Freunden gewohnt, Tiefpunkt: eine Dachkammer mit Orangenkisten als Möbel im Kinderschloss Ockstadt, da stand mein Atari 1024er drauf. Ein halbes Jahr Berlin – noch mit Mauer und echter Tristesse. Rückkehr nach Frankfurt – WG Zimmer in einer Wohnung am Baseler Platz, ganz nah am Bahnhofsviertel und damit nah am Abgrund. Viel gelernt, erste Fassung von „Shabu“ geschrieben, wird aber erst zehn Jahre später veröffentlicht. Mitglied im legendären Frankfurter Autorenkreis, u.a. mit Peter Peters, Sylvia Englert alias Katja Brandis, und J.C. Lotter (das wars jetzt aber auch schon mit dem Namedropping).
Mitte der 90er: Mitgründung einer Computerspielefirma mit Sitz in Frankfurt und San Diego – Produktion von Werbe- und Lernspielen, dazu ein Shooter namens Skaphander, später weitergeführt als Virus Explosion bei Data Becker. Leider implodierte das Unternehmen nach einem tragischen Vorfall im Team.
Danach: Webdesign gelernt, weil man ja was braucht, das bezahlt wird. Eine hübsche Frau geheiratet, die dann mit einem hässlichen Mann durchbrannte – was wiederum Stoff für mindestens zwei Romane lieferte. Aus blanker Gier ein Wahrsagerportal gegründet. Eine Weile flossen die Taler – bis das nächste Projekt (ein MMORPG) mein eigenes kleines Unternehmen in die Insolvenz trieb.
2008 dann Umzug in die Nähe von Ulm – nicht wegen Einstein, sondern der wahren Liebe wegen. Eine Weile von Bürgergeld gelebt, dann beschlossen, alles hinzuschmeißen. Sogar mich selbst. Doch der Plan mit dem Suizid ging schief bzw. wurde durch die wahre Liebe verhindert. Also blieb mir nichts anderes, als weiterzuschreiben: Yanthalbor, Fleurissen, Drachenlord, Hawks Effect und viele andere Werke entstanden. Nebenbei komponierte ich Musik, veröffentlichte Alben und entdeckte die Freude an orchestraler Düsternis.
Arbeit als Lektor, dann Cheflektor in einem Kleinverlag, später Dozent, Coach und Mentor für junge Autor:innen bei der Textmanufaktur. Seminarleiter für literarische Dramaturgie, Schreibcoaching und Lektorat.
Und heute? Ab 66 – weise und in Rente. Angeblich. In Wahrheit schreibe ich jetzt erst richtig los.
Das Leben eines Schriftstellers ist außen grau und innen bunt. Also lest lieber meine Geschichten, ich selbst bin eher langweilig.

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